by Oliver
Wissen

Wenn man in der Schweiz das Wort „Sake“ hört, denken viele sofort an Sushi. Vielleicht auch an ein japanisches Restaurant mit warmer Misosuppe, Ramen und Onigiris. Doch Sake ist viel mehr als ein Begleiter für rohen Fisch. Gerade in der Kombination mit westlichen Gerichten – wie Käse, Pizza oder Pasta – zeigt Sake, wie vielseitig und überraschend harmonisch er sein kann.

Cliché: Sake passt nur zu Sushi

Das ist eines der hartnäckigsten Missverständnisse rund um Sake. Klar – Sake und Sushi stammen beide aus Japan, und sie harmonieren wunderbar miteinander. Aber Sake ist kein Ein-Themen-Getränk. Er bringt durch seine Umami-Note, seine leichte Säure und die dezente Fruchtigkeit Eigenschaften mit, die ihn zu einem idealen Essensbegleiter machen – weit über die japanische Küche hinaus.

Käse und Sake – ein Schweizer Traumduo

Hierzulande haben wir das Privileg, Zugang zu fantastischem Käse zu haben. Was viele nicht wissen: Gerade gereifte, halbfeste oder auch weichere Käse wie Tomme oder Vacherin harmonieren unglaublich gut mit Sake.

Ein Beispiel:
Ein Junmai Daiginjo mit floralen, fruchtigen Noten bringt Leichtigkeit und Eleganz – perfekt zu einem cremigen Brie oder Camembert.
Ein Junmai mit mehr Körper und Umami passt hervorragend zu GreyerzerSbrinz oder einem gut gereiften Appenzeller.

Sake bringt hier eine frische, runde Komponente, ohne das Fett des Käses noch schwerer zu machen – wie es bei Rotwein oft passiert.

Pizza und Pasta – ein mediterranes Sake-Match

Pizza mit Sake? Klingt erst mal ungewohnt. Aber wenn man sich die Aromen anschaut, macht es sofort Sinn.

  • Eine klassische Margherita mit Tomate, Mozzarella und Basilikum passt toll zu einem leichten, trockenen Honjozo, der die Säure der Tomaten auffängt und den Käse unterstützt.
  • Eine Pizza mit Prosciutto oder Pilzen profitiert von einem Junmai Sake, der mit Umami-Aromen wunderbar mithalten kann.
  • Für eine Pasta Carbonara oder eine Käse-Sahne-Sauce ist ein etwas runder, vollmundiger Sake ideal – z. B. ein Yamahai oder Kimoto-Stil, der durch seine Milchsäurestruktur gut zur Sauce passt.

Und: Weil Sake keinen Tannin-Anteil wie Wein hat, stört er sich auch nicht an Zutaten wie Tomate, Rahm oder Käse.

Warum funktioniert das so gut?

Die Antwort heisst Umami – der „fünfte Geschmack“, den man schwer beschreiben, aber sofort erkennen kann. Sake enthält natürliches Umami, das aus dem verwendeten Reis und der Fermentation durch Koji entsteht. Das macht ihn zu einem stillen Star am Tisch – harmonisch, verbindend, nie dominant.

Sake passt sich an – und das macht ihn spannend

Sake ist nicht wie Wein, der oft den Ton angibt. Sake passt sich dem Gericht an, unterstützt, balanciert – fast wie ein gut eingespielter Sous-Chef in der Küche. Das macht ihn zu einem spannenden Partner beim Essen, gerade wenn man gerne Neues ausprobiert.

Fazit: Sake ist ein Allrounder – auch bei uns

Egal ob du einen Käseteller auftischst, am Pizzaofen stehst oder Sonntags Pasta machst: Sake kann ein frischer, überraschender und eleganter Begleiter sein. Und vielleicht ist das genau der Moment, wo man merkt: Sake hat längst den Sprung vom Sushi-Tisch ins Herz unserer Alltagsküche geschafft.

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