von Oliver
Brauerei

Viele Leute fragen mich, wie ich überhaupt dazu gekommen bin, Sake zu brauen, und wo ich es gelernt habe. Nun, warum ich Sake braue, könnt ihr hier auf unsere Geschichte nachlesen. Hier möchte ich euch von meiner unvergesslichen Zeit bei Watanabe Shuzouten berichten.

Ab nach Hida

Im Oktober 2022, während der Sake-Brausaison, landete ich in Japan, genauer gesagt in Tokio. TV Tokyo begleitete mich während meiner Ausbildung, zusammen mit Emi, Hiro und Kaz vom Sender. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg nach Hida in der Gifu Präfektur. Hida könnte vielen durch den Manga/Anime «Your Name» bekannt sein – ein malerisches Bergdorf.

Die Zugfahrt dorthin dauerte satte 5 Stunden und 45 Minuten, und das nach einem Flug von der Schweiz nach Japan …

Herzliche Begrüssung

Kaum angekommen, wurde ich herzlich in Empfang genommen. Es war das erste Mal, dass ich Shiho, Watanabe und Kitaba persönlich traf. Wir kannten uns bereits von zahlreichen Zoom-Meetings, aber sich endlich persönlich zu begegnen, war ein besonderes Erlebnis. Nach einem kurzen Besuch am Schrein der Brauerei erwartete uns ein köstliches Essen und natürlich der Beste Sake Hourai. Die Aufnahme war äusserst freundlich und herzlich. Überglücklich, endlich hier zu sein, fiel ich müde ins Bett.

Sofort geht es los

Am nächsten Tag begann unser Arbeitstag in der Brauerei bereits um 6:00 Uhr morgens. Unser erster Halt war der Muro. Hier widmeten wir uns die ersten 1,5 Stunden der Koji-Herstellung, eine körperlich anspruchsvolle Arbeit, da es kaum Maschinen für diese Menge Reis gibt und vieles von Hand erledigt werden muss.

Nach einem gemeinsamen Frühstück ging die Arbeit weiter. Neuer Koji-Reis musste vorbereitet, gekochter Reis transportiert und Tücher gewaschen werden. Die Mengen, die verarbeitet wurden, waren beeindruckend. Selten wurden die beiden grossen Dampfgarer, die jeweils eine Tonne Reis aufnehmen konnten, nicht bis oben hin gefüllt.

Während der Mittagspause erkundete ich Hida zu Fuss oder mit dem Fahrrad, um mich besser mit der Umgebung vertraut zu machen. Schnell fühlte ich mich wie zu Hause.

Am Nachmittag gab es verschiedene Aufgaben zu erledigen. Oftmals mussten wir neuen Shubo für den nächsten Brauzyklus vorbereiten oder die Yabuta (Sake-Presse) reinigen.

Bevor der Arbeitstag endete, fand eine Besprechung für den nächsten Tag statt. Wussten alle, was am nächsten Tag zu tun war?

Ausklingen bei Sake und Philosophieren

Abends nahmen wir jeweils zu dritt unser Abendessen ein und diskutierten dabei bei einem Glas Sake über Geschmacksrichtungen und darüber, wie es ist, in der Schweiz Sake herzustellen.

In dieser Zeit habe ich viel darüber gelernt, wie man Koji für die Sake-Produktion herstellt, worauf man achten muss und was ich noch verbessern kann. Gleichzeitig wurde ich von den Medien begleitet. Es war faszinierend zu sehen, dass sie nicht viel über Sake wussten, aber meine Geschichte ihr Interesse geweckt hat. Die Sendung wurde auf TV Tokyo ausgestrahlt und erhielt grosses Feedback.

Ich bin unendlich dankbar für meine Zeit bei Watanabe. Hier habe ich nicht nur viel Neues gelernt, sondern hoffentlich auch etwas von meiner Begeisterung zurückgeben können. Es war anstrengend, aber auch immer wieder lustig.

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